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Vorderansicht
Draufsicht Seitenansicht v. links Seitenansicht v. rechts
Technische Daten: Abmessungen: Gesamtlänge : 470 mm Gesamtbreite : 335 mm Gesamthöhe : 295 mm Gewicht : 11,5 kg Baujahr : 2001
Antriebsmaschine: Ein doppelwirkender Zylinder, liegend, Bohrung: 16 mm, Hub: 20 mm, Kolbenstangen- ø 8 mm, Kolben mit 2 Kolbenringen, Steuerschieber ø 6 mm, Hub: 10 mm, Schmierung der Maschine durch Tropfenöler, wälzgelagerte Kurbelwelle, Schwungrad-ø 100 mm.
Dampfkessel Zwei Messingkessel: Kesselvolumen je ca. 460 ml, ø 60 mm, Länge 200 mm mit Schauglas-ø 24 mm und je 3 Stutzen G ¼" für Anschlüsse. Absicherung über Federsicherheitsventil, Anzeigemanometer 0-10 bar und Restentspannung über Ventil mit Pfeife. Sonstiges: Feuerung durch höhenverstellbaren Butan/Propan-Gasbrenner mit einstellbarem Induktor. Der Abdampf wird über einen Zyklonabscheider mit Kamin und Bodenablass ausgeleitet.
Der Aufbau und die Wirkungsweise dieser Dampfanlage: 1. Die liegende Rundschieberdampfmaschine: Bei der doppelwirkenden Dampfmaschine erfolgt während einer Kurbelumdrehung auf jeder Seite des Kolbens ein Arbeitsprozess. Die Dampfsteuerung erfolgt zwangsläufig durch einen Rundschieber. Dieser ist durch die Schieberstange mit dem Exzenter auf der Kurbelwelle verbunden und läuft im Schiebergehäuse, das an den liegenden Zylinder angeschraubt ist. Der Rundschieber ist mit 3 Nuten versehen. Die mittlere (innere) Nut ist für die Steuerung des Frischdampfes und die beiden äußeren sind für die Steuerung des Abdampfes zuständig. Diese Anordnung und die damit verbundene innere Einströmung hat den Vorteil, dass die Abdichtung des Steuerschiebers gegenüber der Atmosphäre nur für den fast drucklosen Abdampf erfolgen muss. Im Schiebergehäuse befinden sich die Bohrungen und Kanäle die den Frisch- und Abdampf in und aus dem Zylinder leiten. Zusätzlich ist daran der Dampföler montiert. Der Arbeitskolben und der Exzenter des Rundschiebers sind mit einem Versatz von ~ 90°zueinander justiert.
Die Vorgänge während einer Umdrehung der schiebergesteuerten Dampfmaschine: Im vorderen Totpunkt hat der Schieber den Dampfkanal für den Frischdampf des vorderen Zylinderraumes bereits freigegeben und der Kolben wird durch den einströmenden Dampf nach hinten gedrückt. Auf dem Weg nach hinten öffnet der Schieber den Abdampfkanal des hinteren Zylinderraumes und der Abdampf kann ausströmen. Kurz vor erreichen des hinteren Totpunktes wird der Dampfkanal für den Frischdampf des vorderen Zylinderraumes wieder verschlossen und der des hinteren Zylinderraumes geöffnet. Der Kolben bewegt sich nun wieder nach vorne. Während des Vorwärtshubes öffnet der Schieber der Abdampfkanal des vorderen Zylinderraumes und der Abdampf kann entweichen. Kurz vor dem vorderen Totpunkt wird der Dampfkanal für den Frischdampf des hinteren Zylinderraumes wieder verschlossen und der des vorderen Zylinderraumes wieder freigegeben. Nun beginnt der Zyklus von neuem.
Besonderheiten: Der bauliche Aufwand von schiebergesteuerten Dampfmaschinen ist gegenüber den oszillierenden Maschinen wesentlich größer (mehr Teile und evtl. komplizierte Einstellung). Der Arbeitskolben ist zur besseren Abdichtung mit 2 PTFE-Kolbenringen bestückt. Die Kolbenstange und der Rundschieber sind von der Dampfseite zur Atmosphäre hin mit PTFE-Nutringen abgedichtet. Diese Maschine ist nicht selbstanlaufend. Die Dampfmaschine läuft bedingt durch die Einstellung des Exzenters nur in eine Richtung. Für die Drehrichtungsumkehr ist ein 2. Exzenter mit der dazugehörigen Mechanik (Kulisse, Kulissenstein, Steuerstange und Umsteuerhebel) erforderlich. Die Drehzahl kann mit einem vorgeschalteten Ventil manuell oder durch den Anschluss eines Fliehkraftreglers geregelt werden. Die Maschine benötigt zur Überbrückung der Totpunkte und zur Harmonisierung des Laufes ein Schwungrad. Bei anderen Maschinen kann der Schieber auch als Flach- oder Muschelschieber ausgeführt sein. Diese Ausführung arbeitet, um mit dem Dampfdruck den Schieber auf den Schieberspiegel zu drücken, immer mit äußerer Einströmung.
2. Der Rest der Anlage: Die zwei nebeneinander liegenden Kessel sind vom Kesselhaus umgeben, werden von außen beflammt und sind durch einen Dampfsammler miteinander verbunden. Auf dem linken Kessel befindet sich das federbelastete Sicherheitsventil und das Kükenventil mit Pfeife zur Entspannung des Restdampfes. Der rechte Kessel ist mit einem Rohrfedermanometer bestückt. Zudem ist jeder Kessel zur Kontrolle des Wasserstandes mit einem Schauglas ausgerüstet. Der Dampf aus den Kesseln strömt durch das Absperr- und Regelventil über die isolierte Rohrleitung zur Dampfmaschine. Die Feuerung erfolgt von unten durch einen höhenverstellbaren U-Rohr-Gasbrenner mit einstellbarem Induktor. An diesen Brenner wird ein handelsüblicher Lötbrenner mit Gasregelventil angeschlossen. Der Abdampf von der Dampfmaschine gelangt durch 2 Rohrleitungen tangential in einen Zyklonabscheider. In diesem, mit Einbauten versehenen, Abscheider wird der Dampf durch die Zentrifugalkraft von den flüssigen Bestandteilen (Wassertropfen und Schmiermittelresten) getrennt. Der Restdampf entweicht oben durch den Kamin. Das sich unten absetzende Kondensat kann von Zeit zu Zeit am Bodenablassventil ausgeschleust werden.
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